. Standortanforderungen | meteosol® Zum Hauptinhalt springen

meteosol® hat das Ziel, die Wetterbedingungen exakt zu erfassen. Dafür ist der Einsatz langlebiger, geprüfter und valider Sensorik ebenso wichtig wie ein guter Standort.

Durch die Auswahl des richtigen Standorts lassen sich die vorgenommenen Messungen sowohl mit denen der über 1100 meteosol®-Wetterstationen als auch mit denen des Deutschen Wetterdienstes vergleichen. Dadurch sind wir im Stande, Ihnen zukünftig immer genauere Wetterprognosen zu liefern und Ihnen jederzeit gewährleisten zu können, dass Sie belastbare Daten für Ihre Dokumentation erhalten.

Zu diesem Zweck hat meteosol® in Anlehnung an die Kriterien der Weltmeteorologieorganisation (WMO) Standortanforderungen für alle Wetterstationen im meteosol®-Messnetz entwickelt.

Warum ist die Einhaltung der Standortanforderungen so wichtig?

Um Ihnen zukünftig eine noch genauere Wetterprognose liefern zu können, ganz unabhängig davon, wo Sie sich gerade befinden, greifen wir auf alle Wetterstationen im meteosol®-Messnetz zurück. Spätestens 18 Monate nach der Installation einer Wetterstation werden die Daten verwendet, um mittels einer statistischen Methode („model output statistics“, kurz MOS) Ungenauigkeiten in den Prognosemodellen zu korrigieren.

Damit die gemessenen Daten den gewünschten Mehrwert vollumfänglich entfalten können, ist es unerlässlich, dass alle Wetterstationen des meteosol®-Messnetzes nach denselben, wissenschaftlich anerkannten Kriterien messen. Nur so kann die Vergleichbarkeit gewährleistet werden.

Was passiert, wenn die Standortanforderungen nicht eingehalten werden?

Bereits vermeintlich geringe Störfaktoren können einen großen Einfluss auf die erhaltenen Messwerte bedingen. Störfaktoren für nahezu alle erhobenen Parameter sind Hindernisse wie naheliegende Gebäude oder hohe Bäume, wie die nachfolgenden Beispiele zeigen:

Bereits ein zu geringer Abstand zu einem (hohen) Baum kann eine Ungenauigkeit von 20 bis 30 % für die Messung des Niederschlags oder Winds bedeuten.

Ein Gebäude oder eine versiegelte Fläche in unmittelbarer Umgebung der Wetterstation kann die Temperaturmessung um bis zu 2°C erhöhen und spielt damit eine essentielle Rolle u.a. bei der Frostprognose.

Die Berücksichtigung der meteosol®-Standortanforderungen trägt dabei nicht nur dazu bei, Ihnen validere Messungen zu garantieren, sondern sorgt darüber hinaus auch dafür, dass sich solche konstanten Ungenauigkeiten langfristig nicht auch in den Wetterprognosen widerspiegeln.

Wie sieht der perfekte Standort aus?

Ein perfekter Standort bietet eine ausreichend große, begrünte Fläche mit möglichst niedriger Vegetation. Zudem weist der Standort eine gewisse Distanz zu Wärme- und Wasserquellen wie auch zu hohen Hindernissen wie Bäumen auf, um den externen Einfluss auf die Wind-, Niederschlags- und Temperaturmessung so gering wie möglich zu halten. Zudem sollte die Neigung des Geländes maximal 19° betragen. Das bedeutet übertragen einen maximalen Abfall oder Anstieg des Geländes um nicht mehr als 30 Höhenmeter je 100 Meter Länge.

Generell gilt: Der gewählte Standort sollte möglichst repräsentativ für die Umgebung sein. Durch eine Verschiebung des Standorts um 500 Meter sollte sich das Ergebnis der Standortprüfung nicht entscheidend verändern.

Wie finde ich einen geeigneten Standort?

Unsere unterschiedlichen Messmodule, aus denen sich unsere meteosol®-Wetterstationen zusammensetzen, teilen eine Basis an Standortanforderungen. Zudem weist jedes Modul ein individuelles Anforderungsprofil auf.

Erhalte ich bei der Auswahl des Standorts Hilfe?

Bevor Sie eine Wetterstation bei meteosol® bestellen, erhalten Sie eine umfassende Beratung vor Ort. Dabei wird auch der potentielle Standort geprüft oder gemeinsam mit Ihnen ein passender Standort für Ihre meteosol®-Wetterstation gesucht. Dieser wird auf dem Bestellformular vermerkt und zusätzlich fotodokumentiert.

Beispiele

Temperatur

Bereits vermeintlich unbedeutende Umstände wie versiegelte Flächen oder Gebäude in der Umgebung der Wetterstation können einen erheblichen Einfluss auf die Temperaturmessung haben.

Wind

Ein freistehender Windmesser gewährleistet eine korrekte Messung ohne den Einfluss von Störfaktoren. Nur dadurch können die erhobenen Messwerte auch bei der Verbesserung von Prognosen berücksichtigt werden.

Niederschlag

Um den Niederschlag stets korrekt aufzeichnen zu können, müssen breite Störfaktoren in der Umgebung des Sensors vermieden werden, die hoch genug sind, um einen „Regenschatten“ zu erzeugen.

Der passende Standort für Ihr Modul

MeteoHelix®

Die Wetterstation wird auf einer nicht verdichteten Freifläche (Gras- oder Wiesenvegetation) installiert. Grundsätzlich gilt: Die Umgebung der Wetterstation ist so zu wählen, dass diese das Klima am Standort möglichst repräsentativ wiedergibt. Daher ist die unmittelbare Nähe von Feuchte-, Wärme-, Staub- und/ oder elektromagnetischen Quellen zu vermeiden.

Die Freifläche muss mindestens 25 x 25 m umfassen, der Neigungswinkel der Freifläche im Umkreis von 200 m weniger als 10° betragen.

Wärmequellen oder Wasserflächen müssen mindestens 30 m entfernt sein.

Zudem ist auszuschließen, dass die MeteoHelix® einer Beschattung ausgesetzt ist.

MeteoRain®

Der Niederschlagsmesser wird waagrecht in einem bis 1,5 m Höhe auf der dem Mastsystemsen beiliegenden Montagestange angebracht.

Bei der Standortwahl muss genügend Abstand zu benachbarten Gegenständen wie z.B. der MeteoHelix® samt Mastsystem, Gebäuden, Bäumen o.ä. gehalten werden. Ausgehend vom Rand des Trichters dürfen sich im 45-Grad-Winkel keine Objekte befinden.

Die Einhaltung dieser Kriterien verhindert einerseits einen Niederschlagsschatten und andererseits das Abtropfen von Wasser in den Auffangbehälter. Die beiliegende Vorrichtung gegen die Verschmutzung durch Vögel ist am Niederschlagsmesser zu installieren.

MeteoWind®

Bei der Installation des Windsensors ist eine Mindesthöhe von 10 m über dem Boden einzuhalten. Messhöhen über 10 m sind ebenfalls möglich.

Unmittelbar umgebende Objekte müssen vom Windsensor um mindestens 4 Meter überragt werden. Zusätzlich ist zwischen dem Mast, an dem der Sensor befestigt wird und Objekten in der Umgebung, die die gleiche Höhe wie der Mast aufweisen oder höher sind, ebenfalls ein Mindestabstand einzuhalten. Der Mindestabstand ergibt sich aus der Höhe des entsprechenden Objekts in Metern multipliziert mit 10.

MeteoAG™

Der Mindestabstand der Bodensensoren zu den meteosol®- Masten beträgt 50 cm. Die Bodensensoren sind in einer Tiefe von 5 cm über Grund, sowie 10 cm innerhalb des Bodens zu montieren. Aufgrund der Feuchtemessungen ist auf ausreichend Abstand zu Gewässern zu achten.

MeteoHelix®

Die Wetterstation wird auf einer nicht verdichteten Freifläche (Gras- oder Wiesenvegetation) installiert. Grundsätzlich gilt: Die Umgebung der Wetterstation ist so zu wählen, dass diese das Klima am Standort möglichst repräsentativ wiedergibt. Daher ist die unmittelbare Nähe von Feuchte-, Wärme-, Staub- und/ oder elektromagnetischen Quellen zu vermeiden.

Die Freifläche muss mindestens 25 x 25 m umfassen, der Neigungswinkel der Freifläche im Umkreis von 200 m weniger als 10° betragen.

Wärmequellen oder Wasserflächen müssen mindestens 30 m entfernt sein.

Zudem ist auszuschließen, dass die MeteoHelix® einer Beschattung ausgesetzt ist.

MeteoRain®

Bei der Installation des Windsensors ist eine Mindesthöhe von 10 m über dem Boden einzuhalten. Messhöhen über 10 m sind ebenfalls möglich.

Unmittelbar umgebende Objekte müssen vom Windsensor um mindestens 4 Meter überragt werden. Zusätzlich ist zwischen dem Mast, an dem der Sensor befestigt wird und Objekten in der Umgebung, die die gleiche Höhe wie der Mast aufweisen oder höher sind, ebenfalls ein Mindestabstand einzuhalten. Der Mindestabstand ergibt sich aus der Höhe des entsprechenden Objekts in Metern multipliziert mit 10.

MeteoWind®

Der Windmesser wird auf einer Höhe von zehn Metern angebracht. Objekte in der Umgebung, deren Höhe sechs Meter übersteigt, müssen einen Abstand von mindestens zehn Mal ihrer Höhe aufweisen.

Ausgenommen sind einzelne, dünne Objekte, zu denen u.a. schmale Bäume ohne breite Krone, aber auch Laternenmasten oder vergleichbare Objekte gehören. Zu diesen Objekten genügt ein Abstand, der das 15-fache der Breite des betroffenen Objekts an seiner breitesten Stelle beträgt.

MeteoAG™

Der Mindestabstand der Bodensensoren zu den meteosol®- Masten beträgt 50 cm. Die Bodensensoren sind in einer Tiefe von 5 cm über Grund, sowie 10 cm innerhalb des Bodens zu montieren. Aufgrund der Feuchtemessungen ist auf ausreichend Abstand zu Gewässern zu achten.

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Auf welche Entfernung kann meine Wetterstation Daten senden?

Für die Übertragung der Messwerte nutzen unsere meteosol®-Wetterstationen die reichweitenstarke LoRa-Funktechnologie. Dennoch lässt sich nicht pauschal beantworten, welche maximale Entfernung zwischen der meteosol®-Wetterstation und dem Empfänger liegen darf, da Standorte unterschiedliche Störfaktoren vorweisen können. In der Regel stellen Entfernungen von 300 – 400 Meter kein Problem dar. Größere Entfernungen sind vereinzelt ebenfalls möglich. Gerne unterstützen wir Sie bei der Standortfindung und prüfen, ob die Verbindung am gewünschten Ort stabil ist.

Warum kann ich die Wetterstation nicht in meinem Garten aufstellen?

In Einzelfällen ist das durchaus möglich. Grundsätzlich weisen Gärten jedoch oftmals ein eigenes Mikroklima auf, da die benötigte Durchlüftung nicht gewährleistet ist. Gebäude, Bäume und andere, natürliche und künstliche Begrenzungen können einen großen Einfluss auf die Messwerte haben.

Warum muss ein Abstand zu Gebäuden und befestigten Flächen eingehalten werden?

Vor allem im Sommer und an Tagen mit viel Sonnenschein sowie Windstille kann bereits durch marginale Störfaktoren ein Wärmestau entstehen. Insbesondere Gebäude und versiegelte Flächen wie u.a. Parkplätze in der näheren Umgebung der Wetterstation haben einen Einfluss auf die Temperaturmessung. Dabei sorgt eine Nicht-Einhaltung der Abstände zu einer künstlichen Erhöhung der Temperatur um bis zu zwei Grad gegenüber der tatsächlichen Lufttemperatur.

Warum wird der Wind auf 10 Meter Höhe gemessen?

Die Windmessung unterliegt strengen Kriterien, da sie sehr empfindlich für Störfaktoren ist. Wissenschaftlich anerkannt ist eine Windmessung lediglich in einer Höhe von zehn Metern. Eine Korrektur der Windgeschwindigkeit für andere Höhen, beispielsweise auf Höhe der jeweiligen Kulturart, ist somit jederzeit möglich. In umgekehrte Richtung wird dies allerdings nicht anerkannt.

Warum muss der Abstand zwischen meiner Wetterstation und Bäumen eingehalten werden?

Einflussfaktoren wie Bäume oder vergleichbare, hohe Hindernisse, können für Ungenauigkeiten von bis zu 30 % der tatsächlichen, durchschnittlichen Windgeschwindigkeit sorgen und sind somit zu vermeiden.

Auch der Regenmesser ist anfällig für hohe Objekte in der unmittelbaren Umgebung. Diese können je nach Windrichtung und -stärke für eine Ungenauigkeit von 25 % sorgen, indem sie einen „Regenschatten“ bilden.

 

Kann ich den Windsensor auch an einem Gebäude anbringen?

Eine Anbringung des MeteoWind® an einem Gebäude ist grundsätzlich nicht vorgesehen. Denn dabei ist stets darauf zu achten, dass der Ort der Windmessung umgebende Objekte und demnach den First des Gebäudes um mindestens vier Meter übersteigt. Darüber hinaus muss der MeteoWind® für Wartungs- oder Reparaturzwecke möglichst frei zugänglich sein.